†Heute Nacht sah ich wie ein Engel an meinem Fenster stand, schluchzend, weinend, mit einem Brief in der Hand.†
†Seine Flügel waren gebrochen, die Tränen liefen über sein Gesicht, In seinen Augen, tiefe Trauer, doch warum verstand ich (noch) nicht.†
†Dann hob er die Hand und übergab mir den Brief, ich merkte wie ihm dabei, eine Träne das Gesicht herunter lief.†
†Warum weinst du? mit fragendem Blick sah ich ihn an, Warum ich weine willst du wissen? fragte er mich dann.†
†Ich weine, weil heut DER Tag angebrochen ist, DER Tag, an dem DU zu einem Engel geworden bist!†
Winterliebe
In einem strahlend weißen Garten schritt sie frierend durch den Schnee dahin; in weißem Gewand, mit schwarzem Haar und erfüllt von Wärme immerdar.
Ihre tiefe Liebe war ihr Panzer, der ihre Seele vor Leid schützte, und vor des Winters ewger Kälte, an der ihr blasser Leib zerschellte.
Ein steinerner Brunnen im Schnee, verziert mit Wesen aus der Ferne. Ein Phoenix hoch droben, wunderbar, so stolz und schön wie er immer war.
Sein Spiegelbild im Brunnenwasser, sie starrte es voll Ehrfurcht an - doch im Wasser sah sie, er flog fort an einen unerreichbaren Ort.
Mit breiten Schwingen aus Fleisch und Blut verschwand er glücklich in der Ferne, und als sie dies voll Furcht entdeckte, wusst sie, dass die Wärme ihn erweckte