Berlin -- Der Berliner Aktionskünstler Benjamin Schmidt macht diesmal mit einer Aufsehen erregenden Performance auf den Kreislauf der Gewalt in der australischen Wollindustrie aufmerksam. Er wird am Montag mit einem Wollpullover in einem „Blutbad“ stehen, aus dem im Kreislauf Kunstblut durch den Pullover gepumpt wird und aus ihm herausspritzt. Die Aktion ist Teil der internationalen PETA-Kampagne gegen die Massen-Verstümmelung von Lämmern (Mulesing) und den Lebendexport von Schafen durch die australische Wollindustrie:
Zeit: Montag, 6. März 2006, Punkt 12 Uhr Ort: Australische Botschaft, Wallstrasse 76 - 79, Berlin
Soeben wurden von PETA neue Recherchen in Schlachthöfen in Nahost und Nordafrika, wohin die Wollindustrie ausgediente australische Schafe verfrachtet, durchgeführt. Die schockierenden Ergebnisse sind auszugsweise samt Video auf PETAs Website Rettet-die-Schafe.de abrufbar.
Bei “Mulesing” handelt es sich um eine schmerzvolle Prozedur, bei der australische Farmer den Lämmern ohne jegliches Schmerzmittel mit Gartenscheren Haut- und Fleischstücke vom Hintern schneiden – eine grausame aber billige Methode um Schmeißfliegen- und Madenbefall zu reduzieren. Es existieren wesentlich humanere Methoden zum Mulesing, die teilweise auch schon von australischen Farmern angewendet werden um Fliegenbefall bei Merinoschafen zu verhindern, wie z.B. zeitgerechtes Scheren, bessere Betreuung, chemische Fliegenfallen oder die Züchtung von Schafen, die am Anus keine Wolle haben. Mulesing ist nur die einfachste und billigste Methode.
Lässt ihre Wollausbeute nach, werden die Schafe zu Millionen bei extremen Witterungs- und Temperaturverhältnissen auf offenen Mehrdeckfrachtern in ihrem eigenen Dreck stehend tausende Kilometer in den Nahen Osten verschifft. Während dieser tierquälerischen Fahrt, die mehrere Wochen dauern kann, verhungern viele Schafe durch Stress und Verwirrung, kollabieren durch Überhitzung, oder werden von verängstigten anderen Schafen zu Tode getrampelt. Viele kranke und verletzte Schafe – als bloße Fracht angesehen – werden kurzerhand über Bord geworfen oder bei lebendigem Leibe durch einen riesigen Fleischwolf gejagt. Den meisten, die diesen Horrortrip überleben, wird schließlich – vor den Augen aller anderen - bei vollem Bewusstsein die Kehle aufgeschlitzt.
„Die Wollindustrie und die australische Regierung sind blind gegenüber internationalen Tierschutzanliegen“, so Jürgen Faulmann von PETA. „Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie merken, dass sie ihre Wolle nicht mehr anbringen, wenn sie nicht aufhören, Lämmer und Schafe zu quälen.“
Weitere Infos erhalten Sie auf Rettet-die-Schafe.de
PETA ist mit über 1 Million Unterstützern weltweit die größte Tierrechtsorganisation. Ziel der Organisation ist es, durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.