Wir schauen nicht länger zu und fordern: Verbot unnötiger Tiertransporte!
Die Dokumentationen und Berichte über elendslange Tiertransporte schockieren uns seit geraumer Zeit. Wir wollen nicht länger zusehen, wie Tiere unnötig gequält werden.
Obwohl die EU schon vor mehr als zwei Jahren Österreich aufgefordert hat, Tiertransporte gesetzlich zu regeln, haben unsere zuständigen Politiker jahrelang keine Handlungen gesetzt. Vielmehr scheint es, dass unseren „Volksvertretern" der Tierschutz völlig egal ist!
Wir fordern daher, dass Schlacht-Tiertransporte nur mehr zu einem der nächstgelegenen Schlachthöfe erlaubt werden, um unnötiges Leid zu vermeiden! Vor allem sind derartige Transporte über Ländergrenzen hinweg zu verbieten!
Die gesammelten Unterschriften werden noch vor dem Sommer der zuständigen Ministerin Andrea Kdolsky übergeben. Gleichzeitig wollen wir die Ministerin drängen, endlich das bisher verabsäumte EU-Begleitgesetz zu beschließen.
Diese Initiative ist überparteilich und unabhängig.
Ein Tiertransporter, der von Polen nach Italien unterwegs war, ist am Freitag in Kärnten gestoppt worden. Der Lkw hatte mehr als 600 Lämmer und Schafe geladen gehabt, die Tiere waren am Verdursten... (Quelle: APA 16.03.2007)
Eng aneinander gezwängt, kaum Luft zum Atmen und durstig: Dieses Schicksal erlitten Donnerstag, 205 Kälber und 24 Pferde. Beide Transporter waren von Polen nach Italien unterwegs - die Pferde, um dort geschlachtet zu werden, die Kälber, um gemästet zu werden. Pferde wie Kälber litten großen Durst. Die Kälber haben geschrien. Acht von ihnen hätten aufgrund ihres jungen Alters gar nicht transportiert werden dürfen. (Quelle: Kleine Zeitung 16.03.2007)
Nach 2000 Kilometern Fahrt von Estland nach Salzburg und einer Transportzeit von insgesamt 64 Stunden wartete auf 65 Milchkühe die Erlösung. Eine deutsche Spedition hatte Zuchtvieh nach Russland gebracht. Nach der Schlachtung wurde das Fleisch wieder nach Estland gebracht. (Quelle: SN 07.02.2007)
Laut Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" werden pro Jahr 150.000 Rinder, 700.000 Schweine und 17 Millionen Hühner nach Österreich importiert beziehungsweise von Österreich exportiert. (Quelle: SN 07.02.2007)
73% Prozent der europäischen Tiertransporte gehen auf das Konto des Fernverkehrs. 33% der Tiertransporte weisen tierschutzrelevante Mängel auf, wie Überladung, nicht funktionierende Getränkenippel oder zu lange Transportzeiten ohne Rast. (Quelle: VGT)
Das Verkehrsministerium - noch unter der Führung von Ex-Minister Hubert Gorbach (BZÖ) - hat es trotz zweijähriger Vorlaufzeit verabsäumt, auf Basis der neuen EU-Rahmenbedingungen die entsprechenden gesetzlichen Änderungen in Österreich zu veranlassen. Auch ein Fragekatalog, den Oberösterreichs Veterinärressort im Zusammenhang mit der EU-Verordnung an das Verkehrsministerium gesandt hatte, blieb unbeantwortet. (Quelle: Salzburger Nachrichten)
2007 ist die neue und für alle europäischen Staaten verbindliche EU-Tierschutzverordnung in Kraft getreten. Die Hauptprobleme aber bleiben: Da die EU-Staaten hinsichtlich der Vorgaben zu Transport- und Pausenzeiten, Klima und Platzvorgaben keine Einigung erzielen konnten, wurden diese Regelungen aus der alten Gesetzgebung unverändert übernommen. die notwendige Überarbeitung dieser aus Tierschutzsicht wichtigen Kriterien wurde damit für Jahre auf Eis gelegt. (Quelle: tierschutzbund.de)
Bis 2005 wurde die Ausfuhr von lebenden Schlachtrindern in Drittländer von der EU mit ca. 77 Millionen Euro gefördert. (Quelle: tierschutzbund.de)
Laut EU-Richtlinie soll die Transporthöchstdauer 8 Stunden betragen. Während Transporte von bis zu acht Stunden in Normalfahrzeugen erlaubt sind, sind für längere Transportzeiten Spezialfahrzeuge mit Tränkesystem und Ventilatoren vorgeschrieben.
Pferde von Weißrussland nach Sardinien - 120 Stunden Schafe von Spanien nach Griechenland - 96 Stunden Kälber von Deutschland nach Spanien - 25 Stunden Bullen von Deutschland in den Libanon - 144 bis 192 Stunden Tiertransporte per Schiff von Australien nach Ägypten - ca. 504 Stunden